Junge Talente setzen ein Zeichen für den Frieden
24. Jun 2024
Der „Ulli-Thiel Friedenspreis“ für Schüler:innen in Baden-Württemberg entwickelt sich weiter zu einem festen Bestandteil der Friedensbildung an Schulen. Das wurde bei der 5. Preisverleihung am 21. Juni 2024 im Evangelischen Oberkirchenrat in Karlsruhe deutlich. Aus allen Schularten kamen insgesamt 54 Einsendungen. Dieses Jahr wurden insgesamt 9 Preis-Auszeichnungen vorgenommen und ein Sonderpreis vergeben. Die eingereichten Arbeiten zeigten ein hohes Engagement, so dass die Jury keine leichte Aufgabe hatte.
Den mit 500 Euro dotierten ersten Preis erhielt das Eberhard-Ludwigs-Gymnasium Stuttgart. Die Schüler:innen des Leistungskurses Gemeinschaftskunde gestalteten in ihrer Schule eine Ausstellung zum Thema Nahost-Konflikt. Sie informierten auf Stelltafeln mit Texten und Bildern zu den einzelnen Bereichen des Nahostkonflikts, warfen Fragestellungen auf und beleuchteten sehr differenziert auch den geschichtlichen Aspekt dieses Konflikts. Mit einem Fragebogen, der zur Ausstellung erarbeitet wurde, konnten sie anderen Klassen ermöglichen, gezielt die Ausstellung zu besichtigen.
Platz 2 (je 250 €) wurde fünf Mal vergeben. Das Lise-Meitner-Gymnasium Crailsheim stellte in unterschiedlichen Zeichnungen (Klasse 6 und 8) die Friedensthematik auf emotionale Weise dar. Eine Gemeinschaftsschule, die Lindenrainschule Ebhausen, gestaltete in einem Kunstprojekt Wandbilder zum Thema Frieden. Schüler:innen der Gewerblichen Schule Schwäbisch Hall, die in einer Vorbereitungsklasse Deutsch lernen, entwarfen ein Kochbuch mit Rezepten aus ihren unterschiedlichen Ländern. Die Lerngruppe 3a der Spitalhof-Gemeinschaftsschule erstellte ein digitales eBook, welches Plakate und Podcasts der Kinder zum Thema „Frieden“ enthält. Das Bildungszentrum St. Konrad in Ravensburg erhielt einen zweiten Preis für ein Gedicht und Bilder zum Thema Frieden.
Den Sonderpreis erhielt Amelie Schmädeke vom Hohenstaufen-Gymnasium Göppingen für ihr Lied „1955“, in Erinnerung an das Lied „Where have all the flowers gone“. Sie sang das Lied bei der Preisverleihung und ihre Emotionalität war bei allen Zuhörer:innen deutlich zu spüren.
Weitere Auszeichnungen (3. Preis) erhielten das Gymnasium Friedrich II Lorch, die Jörg-Rathgeb-Schule in Stuttgart-Neugereut und die Schule am Jakobsweg Winnenden. Auch sieben Anerkennungspreise wurden vergeben. Alle anderen Teilnehmer:innen erhalten eine Urkunde.
Landesbischöfin Dr. Heike Springhart hielt die Laudatio. Sie zeigte sich beeindruckt von der Vielfalt und der Kreativität der eingereichten Arbeiten und dem Mut der Schüler*innen mit ihren Werken beherzt für den Frieden einzutreten. Der Ulli-Thiel-Friedenspreis zeige damit, dass dieses wichtige Thema der Friedensbildung in den Schulen Badens und Württembergs angekommen ist.
Sonnhild Thiel betonte in ihrer Rede: „Friedenserziehung ist ein wichtiger Schritt, um die Spirale der Gewalt zu durchbrechen. Und dieser ausgelobte Friedenspreis ist eine Möglichkeit, den Gedanken ziviler Konfliktbearbeitung zu verbreiten. Das ist zwar nur ein kleiner Schritt, aber aus vielen kleinen Schritten wird eine Bewegung.“
Der Preis wird von der Evangelischen Landeskirche in Baden, der DFG-VK Baden-Württemberg, der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), „pax an!“ - Werkstatt für Pazifismus, Friedenspädagogik und Völkerverständigung, der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und pax christi Freiburg und Rottenburg-Stuttgart ausgelobt.
Ulli Thiel (1943 – 2014) war Sonderschullehrer, Friedensaktivist und Ideengeber der Menschenkette von Stuttgart nach Neu-Ulm 1983, der bislang größten Aktion der Friedensbewegung in Deutschland. Von ihm stammt der Spruch „Frieden schaffen ohne Waffen“, der zum Motto des Preises geworden ist.
Die neue Ausschreibung für den Wettbewerb 2024 / 25 startet am Weltfriedenstag, 21. September 2024.